ÜBUNGSSYSTEM

 "The great purpose of Taiji
is the great purpose of life itself – internal evolution.
All are born to this but most quickly forget why they are here."
Patrick Kelly

Die Schule steht in direkter Trainingslinie der Yang Stil Tradition, wie sie durch viele fortgeschrittene Lehrer verfeinert und weitergegeben wurde.  > Historie

In unserem Übungssystem des Inneren Taijiquan (Neigong) unterrichten wir aufeinander aufbauend folgende Übungselemente:

5 Loosening Exercises (Songshen Wufa)
Diese Basis Übungen dienen der Lockerung von Muskeln, Sehnen und Gelenken, fördern den Ausgleich von Emotionen und dienen der mentalen Entspannung. In ihnen verfolgen wir das Ziel, so schnell wie möglich vom Alltagsbewusstsein (Daily Mind) die Verbindung in die tieferen Bewusstseinsebenen (Deep Mind) bewusst zu gestalten. Sie werden als Vorbereitung für die Form- und Partnerarbeit trainiert.

Taijiquan Form (Duanjia, Changjia, Sanfeng Kuaiquan)
In den Taijiquan Formen (Kurzform, Langform, Schnelle Form) trainieren wir die feinere Verbindung zwischen Körper, Energie und Geist (San Bao 三 寶). In der Fokussierung der Koordination, der den Körper bewegenden Kräfte wie Kompression und Dehnung, konzentrieren wir uns auf 5 verschiedene Phasen der Muskelaktivitäten und den dazu gehörigen Bewusstseinszuständen. Das bewusste Lenken von Kraftwellen durch den Körper, reduziert Spannungen und erhöht die Elastizität, fördert die Körperwahrnehmung, verstärkt die innere Ausgeglichenheit. Diese geistige Konzentration beinhaltet neben dem Training der zunehmenden Achtsamkeit (Yin) gleichzeitig die Intentionsschulung (Yang). Diese Yin-Yang-Paarung ist eine von vielen, die kennzeichnend für das daoistische Training sind. So schult dies „Ruhe in der Aktivität“, „Entspannung in der Struktur“, „Schnelligkeit im Langsamen“, „Haltung in Bewegung“ etc.

Partner Arbeit/Training (Tuishou)
Partnerübungen sind eine Kommunikationsform des Taiji, die die Sensitivität im Umgang mit den eigenen Kräften und denen des Gegenübers in den Taiji Prinzipien übt. Dieses Training dient dem Transfer des Geübten in den Alltag, so dass neben dem Rückzug und der Selbstbesinnung gleichzeitig auch der Alltagsbezug ein wichtiger Übungsschwerpunkt ist. Beispielhaft sei hier der gefühlt zunehmende Druck im Alltag, Stress am Arbeitsplatz genannt, den viele von uns zunehmend erfahren. Ganz pragmatisch betrachtet, handelt es sich auch hier um das Management von (Außen-)Kräften. Mit den Taiji Prinzipien nachgeben, neutralisieren und abgeben (yield – neutralize – issue) üben wir diese Drücke durchlässig zu wandeln und nicht gegen uns zu richten. Dies veranschaulicht den komplexen Prozess und hilft, eine lebensrelevante Perspektive aufzuzeigen - außerdem unterstützt es die ganzheitliche Gesundheitspflege des Selbst.

Meditation (Mingxiang)
Neben der bewegten Meditation (Donggong) im Training, praktizieren wir die Ruhemeditation (Jinggong) der „Inneren Vertiefung und Stabilisierung“ in verschiedenen Stufen. Diese Meditation dient der Integration der vorangegangen Trainingsbestandteile und schließt den Kreis zwischen Bewegung und Ruhe. Hierbei steht die Balancierung der im Training - oder möglicherweise auch im Alltag - bewegten Energien durch Übungen aus daoistischer Tradition im Fokus. Allgemein beschrieben wird Meditation in verschiedenen Formen seit langem für den inneren Erkenntnisweg (Spiritualität) praktiziert.

Why should one practice Taiji?
Because, if one has reached the age/knowledge what life is about,
still has some health to live it!”
GM Zheng Manqing

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Vertiefende Publikationen zum Übungssystem von Patrick Kelly.